Montag, 16. Juni 2014

UNBOXING: Glossybox Juni 2014 "Stars & Stripes"

Ich habe mir nach langer Zeit mal wieder eine Glossybox bestellt. Hauptsächlich weil ich das Thema spannend fand, "Stars & Stripes". Die "Best of Britain"-Box vor fast einem Jahr fand ich ja absolut klasse, also wollte ich mal sehen was sie sich zum Thema USA einfallen lassen. Wobei man aber natürlich bedenken muss, dass die Britain-Box damals eine Special Edition für 29€ war, während die USA-Box jetzt die normale Glossybox Juni 2014 ist. Die Ankündigung, dass ein Mini der Benefit Mascara "They're Real!" in der Box sein würde, steigerte die Vorfreude dann natürlich nochmal sehr, ich wollte schon ewig etwas von Benefit haben ;)


Nun aber ans Auspacken :)



Die Box an sich ist wiedermal sehr hübsch, passend zum Thema eben Stars auf dem Deckel und Stripes auf der Box.

         


Unter der Box lagen zwei Flyer in der Schachtel. Ein Gutschein für eine "Make-up Lesson in Sachen Eye-Liner" von Benefit und ein Gutschein mit dem man 50% Rabatt auf die ersten 3 Buchungen bei www.helping.de bekommt. 




















Das Papier in der Box ist schlicht dunkelblau gehalten (was man hier leider nicht sieht...) und die Schleife passend dazu rot. Was man hier unter der Schleife sieht ist die Inhaltskarte.

Nun aber endlich zum Inhalt :)




1. BELLAPIERRE COSMETICS LTD
    Mineral Lipstick

Hollywood-Schönheiten wie Marilyn Monroe haben verführerische Lippen zum Klassiker gemacht und wir bringen diesen nun zu Ihnen nach Hause. Der luxuriöse, herrlich duftende Lippenstift mit Mineralpigmenten, natürlichen Wachsen sowie Vitamin C und E versorgt Ihre Lippen nicht nur wunderbar mit Feuchtigkeit und macht sie geschmeidig weich, sondern schenkt Ihnen auch hinreißende und lang anhaltende Farbe.

Originalprodukt 19,99€ / 3,5g

Ein Lippenstift! Sehr gut! Seit der Chemo bin ich ja Lippenstift-Junkie. Die Farbe heißt Burlesque, es ist ein cremiges Pink, würde ich sagen, also genau meins. Und er riecht wirklich sehr lecker :) Enthalten ist das Originalprodukt.




2. BENEFIT COSMETICS
    They're Real! Mascara

Mit der sensationellen Mascara aus den Staaten halten wir für Sie ein ikonisches Highlight-Produkt der Kultmarke Benefit parat. Die Formel schenkt Volumen, hebt, verlängert und separiert die Härchen - für einen perfekten Augenaufschlag. Die Farbe verschmiert dabei nicht und trocknet die Wimpern nicht aus. Das spezielle Bürstchen ermöglicht eine präzise und simple Anwendung.

Originalprodukt 24,50€ / 8,5g

Da ist es, mein Auspack-Highlight! Die Mascara verspricht ja sehr viel, ich werde also ausgiebig testen müssen, ob sie das auch halten kann ;) Aber immerhin habe ich jetzt etwas von Benefit, wenn es auch nur die 3,0g Probiergröße ist. Rein rechnerisch müsste diese 8,65€ kosten, laut Benefit-Homepage, wo man die Mini auch kaufen kann, kostet sie allerdings sogar 10,00€.




3. NICKA K NEW YORK
   Perfecting Eyeshadow Primer

Dürfen wir bekannt machen: ein besonders schöner Beauty-Import und die absolute Neuentdeckung aus New York! Die ultra-cremige und ölfreie Formel des Primers schmilzt förmlich auf dem Lid und schafft die ideale Basis für Lidschatten und Co. Dabei werden Farbauftrag und -intensität maximiert und verlängert.

Originalprodukt 9,95€ / 7,9g

Sehr schön, ich bin ja mittlerweile großer Fan von Eyeshadow Base. Aus der Rossmann Schön für mich - Box Mai habe ich die Rival de Loop Base, welche genau wie die hier eher flüssig ist (im Gegensatz zur Artdeco Base) und mit einem Applikator aufgetragen wird. Da bietet es sich ja an, die beiden mal im direkten Vergleich zu testen :) In der Box ist das Originalprodukt enthalten.




4. SCOOPY LOOP - HANDMADE IN CALIFORNIA
   Trendbands

Im praktischen Dreier-Set und mit einem Stars & Stripes-Design exklusiv für GLOSSYBOX heißen wir ein weiteres Kultprodukt aus den Vereinigten Staaten willkommen. Scoopy Loop ist der Name des Accessoires, das die Handgelenke und Haare der Trendsetter seiner Heimat schon seit Langem ziert. Stylish und vielseitig einsetzbar besitzt es alles, um auch zu Ihrem neuen stilvollen Begleiter zu avancieren.

Originalprodukt 14,00 / 3Stk

Ok. Ja, was soll ich dazu sagen. Es sind drei breite Gummibänder. Sehen nicht ganz blöd aus am Handgelenk, das muss ich zugeben. Und ist sicher auch praktischer und hübscher als normale Haargummis am Arm mit sich rum zu tragen. Aber gut, Haargummis werde ich noch eine ganze Weile nicht brauchen und ob ich die Dinger als bloßen Schmuck tragen möchte, muss ich mir nochmal überlegen, zumal sie auch recht eng sind. Aber ok, ich kann sie ja auch immer noch an jemanden mit langen Haaren verschenken ;) Es sind 3 Bänder in der Box, also das Originalprodukt.




5. SUMITA BEAUTY
   Champagne Eye Shadow Pencil

Eindrucksvoll betonen Sie Ihre Augen mit dem Liebling der Westküsten-Beauties. Der Eye Shadow Pencil aus dem sonnigen Kalifornien schenkt Ihnen mit seiner schimmernden Nuance ein elegantes Finish, das Ihre Augenpartie leuchtend in Szene setzt. Dabei sorgt die seidige Formulierung dafür, dass die aufgetragene Farbe nicht verschmiert und lange auf den Lidern verbleibt.

Originalprodukt 13,20€ / 2,4g

Man könnte den Leuten von Glossybox ja fast unterstellen, dass sie diesmal die Box mit Bedacht gepackt haben, schließlich ist fast alles für ein Augen Make up enthalten, aber ich denke das ist eher Zufall ;) Hier haben wir also nun einen Lidschatten-Stift. Er hat eine sehr schöne Konsistenz, lässt sich sicher gut auftragen, natürlich nicht ohne vorher die Eyeshadow Base zu benutzen ;) Zumindest auf dem Handrücken hält er auch sehr gut. Die Farbe ist ein goldig schimmerndes Braun, nichts auffälliges, elegant wie die Beschreibung schon sagt. Kann man auf jeden Fall immer gut gebrauchen. Auch hiervon ist das Originalprodukt enthalten.




Das ist also meine Glossybox Juni 2014 "Stars & Stripes". Ich bin sehr froh, dass ich Glossybox diesen Monat mal wieder eine Chance gegeben habe, meiner Meinung nach haben sie diese gut genutzt. In meiner Box waren 4 Originalprodukte und 1 Probiergröße, davon 4 mal dekorative Kosmetik, was ich persönlich klasse finde. Meine Box hat einen Gesamtwert von 67,14€, nicht schlecht für eine normale Monatsbox. Nach den zumindest in meinen Augen nicht so tollen Boxen in den letzten Monaten, hatte ich ja schon die schlimmsten Befürchtungen, wollte es wegen des interessanten Themas aber mal drauf ankommen lassen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ob ich mein Abo behalte weiß ich aus rein finanziellen Gründen zwar noch nicht, aber diesen Monat konnte Glossybox mich jedenfalls mal wieder von sich überzeugen. 

Bis bald :)












Montag, 10. Februar 2014

100 Happy Days, Tag 1

Den Sonnenaufgang über dem Meer beobachten... klick

Ich bin dann mal weg...

Ich bin zur Kur. Genauer zur Anschluss-Heil-Behandlung, oder AHB. Und ich bin echt froh, dass das einigermaßen nach Plan verlaufen ist. So ne AHB muss ja über den Sozialdienst im Krankenhaus beantragt werden. Tja, aber da erstmal nen Termin bekommen, das ist gar nicht so einfach. Vor Weihnachten hab ich bei den Schwestern in der Strahlen-Ambulanz angemeldet, dass ich einen Termin beim Sozialdienst brauche. Eine Woche vor Ende der Behandlung hatte ich noch immer keinen bekommen. Personalmangel. Da aber die Reha nach Möglichkeit 2 Wochen nach Beendigung der Behandlungen starten soll und es ja auch noch lange nicht fest stand ob der Kostenträger - in meinem Fall die AOK - alles ohne Probleme genehmigen würde, wurde die Zeit langsam knapp. Also hat meine Mama die Dinge selbst in die Hand genommen und ist, während ich bestrahlt wurde, direkt zum Sozialdienst hin gegangen. Dir Frau dort war auch sehr nett und ich durfte gleich zu ihr kommen obwohl sie schon Feierabend hatte. Sie hat dann gleich alles in die Wege geleitet, und am Montag nach Ende meiner Bestrahlung konnten wir den fertigen Antrag abschicken. 
Dann ging überraschenderweise alles recht schnell. Am Ende der Woche hatte ich die Zusage für meine Wunschklinik und am folgenden Donnerstag ging es per Zug los Richtung Ostsee! 
Nun bin ich 10 Tage hier, Halbzeit quasi und bin total müde und kaputt. Aber es ist nicht mehr diese Müdigkeit wie während der Bestrahlung, sondern es ist das Gefühl erschöpft zu sein, weil man viel getan hat. Klar, täglich Sport, 5, 6 mal am Tag umziehen und unzählige Male in den 6. Stock laufen, ist ziemlich anstrengend wenn man vorher wochenlang so gut wie gar nichts gemacht hat. Aber die wunderschöne Umgebung, nette Leute, lustige kreative Angebote oder auch mal ein Shopping Trip nach Flensburg gleichen das aus. ;) Außerdem kann ich jeden Tag am Meer spazieren gehen, endlich Yoga ausprobieren und viel lesen. 
Um das Ganze noch etwas zu unterstützen hab ich mir überlegt, ganz nach dem Motto "Fight Cancer with Happiness" an der Aktion 100 Happy Days teilzunehmen. Dafür hab ich mir auch extra nen neuen Instagram-Account zu gelegt: http://instagram.com/bunnys_sb

Tja, ich bin gespannt wie sich das Ganze entwickelt. Hoffentlich denk ich auch immer dran ;) Nun muss ich erstmal schnell zum Sport

Bis bald :)



Eine kleine Ewigkeit...

... ist vergangen seit meinem letzten Post. Während der ganzen Zeit der Bestrahlung war ich irgendwie nicht so recht in Stimmung... Nun ist es aber höchste Zeit für ein Update.
Die Bestrahlung habe ich am 17.01. nach 22 Terminen beendet. Sie hatte dann doch schon im Dezember noch begonnen, die Ärzte wollten nicht bis ins neue Jahr warten. Zur Bestrahlung an sich gibt es eigentlich nur ein Wort - müde! Ab circa der dritten Bestrahlung war ich einfach nur müde und erschöpft. Die Behandlung an sich war ja nicht weiter aufregend. Nachdem mir am ersten Tag in der sogenannten Simulation das Bestrahlungsfeld auf den Oberkörper gemalt worden war, musste ich beim duschen immer besonders vorsichtig sein, die Markierungen durften schließlich nicht ab gehen. Dafür ging es dann meistens ganz schnell. Wenn ich dran war, musste ich mich nur auf die Liege legen, das Feld wurde genau auf die Markierungen angepasst und dann wurde einige Sekunden von vorn und nochmal einige Sekunden von hinten bestrahlt. Und fertig! Das Ganze täglich von Montag bis Freitag, inklusive Heiligabend und Silvester, außerdem am Samstag zwischen den Jahren und das wars. Klingt unspektakulär, ist es auch in gewisser Weise. Wichtig war eben die Pflege der betroffenen Hautstellen, die mussten zweimal täglich eingecremt werden, mit einer fetthaltigen Creme ohne Zusätze und durften nicht mit Chlorwasser, seife, Sonne usw in Berührung kommen. Und das hat auch gut geklappt, die Haut wurde zwar rot wie bei Sonnenbrand und hat auch unter den Klamotten etwas weh getan nach einiger Zeit, aber ansonsten hatte ich keine Probleme damit.
Wirklich schlimm war nur die ständige Erschöpfung. Ich war eigentlich die ganze Zeit immer müde und dadurch eben auch zu nicht viel Aktivität in der Lage. Dadurch hat mein Körper natürlich ziemlich abgebaut.
Aber nun bin ich zur Kur, auch um dagegen etwas zu tun. Doch davon in einem anderen Post...

Bis bald :-)

Dienstag, 10. Dezember 2013

NOTD Weihnachtskugel-Nägel

Ich bin ja momentan total süchtig nach mattem Nagellack. Deshalb bin ich immer besonders glücklich, wenn in einer LE ein matter Lack enthalten ist. Logisch, dass ich gleich in den dm gelaufen bin, als ich gesehen hab, dass es in der aktuellen essence LE "Dark Romance" einen matten, rötlich-pinken Lack - "02 red romance" - gibt. Allerdings war er, wie sollte es anders sein, natürlich ausverkauft. Da ich von einer vorherigen LE aber noch dunkel im Kopf hatte dass "suede" sowas wie Veloursleder oder so bedeutet, dachte ich mir, dass der graue Lack "03 moonless night" auch matt sein könnte und nahm den. Und ich hatte Glück! :)
Ich musste den Lack natürlich sofort ausprobieren, das es mir aber nur in dunkelgrau matt doch etwas langweilig auf den Nägeln war, habe ich ihn mit dem Lotus Effect Glitter Lack "10c Glitter Purple" von Manhattan kombiniert. 

*klick zum Vergrößern*
*klick zum Vergrößern*
*klick zum Vergrößern*
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Unter verschiedenem Lichteinfall wirkt es jeweils völlig anders. Gefällt mir aber ganz gut, erinnert mich irgendwie an Weihnachtsbaumkugeln die wir mal hatten... :-D

Montag, 9. Dezember 2013

Nun bin ich schlauer!

Also bestrahlt werde ich, soviel ist schonmal sicher. Dafür wird nächste Woche nochmal ein CT gemacht, bei dem dann genau das Strahlungsfeld bestimmt wird. Wenn sich nichts ändert, wird dann den kompletten Januar jeden Werktag bestrahlt. Und danach geht's dann hoffentlich ab zur Reha. 
Die Chemo hat wohl gut angeschlagen, der Tumor ist aber (nur?!) noch 5x6cm groß. Der Strahlungsarzt ist allerdings überzeugt davon, dass wir den Rest auch noch weg kriegen. Ich hoffe nur, dass die Nebenwirkungen und Beeinträchtigungen nicht allzu schlimm werden. Ein Spaziergang wird es sicher nicht. Hoffentlich bleibt es bei dem Zeitraum, dann habe ich wenigstens noch über Weihnachten "frei". 

Die Spannung steigt...

So, nun ist meine Chemotherapie vorerst beendet. Dann wollen wir doch mal sehen wie erfolgreich sie war. Am Donnerstag wurde ich ins CT geschoben und heute erfahre ich dann wie es weiter geht, also Bestrahlung ja oder nein, wenn ja sofort oder erst nach nem Päuschen, und so weiter.
Ich bin froh, dass die Chemo vorbei ist. Seit dem 3. Zyklus bekam ich kein Vincristin mehr, weil meine Fingerspitzen taub geworden waren, was noch immer nicht ganz weg ist und die letzten beiden Zyklen waren insgesamt nicht mehr ganz so angenehm. Nach dem 5. Zyklus bekam ich gegen Abend ganz fürchterliche Migräne, die so schlimm wurde, dass ich mich zum ersten und zum Glück letzten Mal während der Chemo übergeben musste. Auch am nächsten Tag waren die Schmerzen noch ziemlich stark und alles in allem hatte ich eine ganze Weile zu kämpfen um wieder einigermaßen fit zu werden während diesem Zyklus. Ungefähr zu dieser Zeit begann es auch, dass meine Wimpern und Augenbrauen stärker als gewöhnlich ausfallen. Besonders nach dem Duschen hab ich im ganzen Gesicht Wimpern kleben. Die Augenbrauen sind auch schon merklich dünner geworden und der Wimpernkranz wirkt ungetuscht etwas kahl. Dafür hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie so lange Nägel! Dadurch, dass ich ja morgens und abends je eine Kalziumtablette kauen muss, sind sie so fest geworden, dass sie problemlos lang wachsen und sich dann toll feilen lassen. Gestern musste ich sie sogar abschneiden, weil sie einfach so lang geworden waren, dass es nicht mehr schön war. Das war für mich definitiv ne Premiere. :-D Für nen Nagellack - Junkie wie mich, ist das natürlich traumhaft ;-) Es ist also nicht alles schlecht... 

Samstag, 26. Oktober 2013

Die Haare, die Haare...

Eines der Dinge vor denen ich am Meisten Angst hatte seit ich erfahren hab, dass ich Krebs hab, war der Haarausfall. Grade im Hinblick auf die bevorstehende Hochzeit hat mir das Sorgen gemacht. Wer will schon unbedingt mit Glatze oder Perücke heiraten müssen...?!
Die Spezialistin im Perücken-Laden, oder Zweitfrisur-Studio hat mich dann insoweit beruhigt, dass die Erfahrung zeigt, dass die Haare meistens nach genau 14 Tagen seit Beginn der Chemo beginnen aus zu fallen. Und auch dann nicht alles komplett, sondern eben wie bei nem verstärkten Haarausfall. Zur Hochzeit sollte ich also auf jeden Fall noch Haare haben.
Und zu meiner größten Erleichterung war es auch so. Ich wollte die Haare vor der Hochzeit eigentlich nochmal färben, hab mich dann aber nicht getraut, hatte Angst, dass ihnen das den Rest geben würde und sie sich dann doch noch einen Tag vorher verabschieden würden.
Das Frisieren am Montag hat dann gut geklappt, die Frisur die meine Mama mir gezaubert hat war wunderschön.




Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass die Haare noch nie so schön, glänzend und lang waren, wie in den 3 oder 4 Wochen in denen ich wusste, dass ich sie bald verlieren würde... als würde ich sie nicht so schon genug vermissen... :-/

Als wir dann am Morgen nach der Hochzeit zusammen saßen und ich mir wie immer mit den Fingern durch die Haare gekämmt habe, war es dann soweit. Ich hatte nicht wie sonst 5, 6 Haare in der Hand, sondern gleich 20, 30. Die anderen wollten mich zwar noch beruhigen und haben es aufs Haarspray geschoben, aber auch bei weiteren Versuchen hatte ich jedes mal wieder ein ganzes Büschel in der Hand. Wirklich faszinierend, es war der 14. Tag seit Beginn der Chemo. Ich falle also perfekt in die Statistik.
Das ging dann erstmal einige Tage so weiter, ich hab mich nicht mehr getraut sie richtig zu kämmen, nur mit einer ganz weichen Bürste. Gewaschen habe ich die Haare auch nicht mehr, zu groß war die Angst, dass sie danach alle im Abfluss liegen würden. Sie wurden aber auch nicht mehr fettig, das ging also mal ein paar Tage. Am Freitag hab ich dann ganze Strähnen raus gezogen, überall hingen und lagen die langen Fäden rum... es war fürchterlich. Ich hatte ja noch mit dem Gedanken gespielt sie mir für den Übergang kurz schneiden zu lassen, für die paar Tage die sie mir noch blieben, schien mir das aber dann doch Geldverschwendung zu sein. Also hab ich spontan entschlossen das ganze selbst in die Hand zu nehmen. Erstmal hab ich mir das Pony geschnitten, das war sowieso lang überfällig. Das wurde zwar etwas schief, war aber trotzdem gar nicht so übel. Nachdem ich dann eine ganze Weile mit der Schere in der Hand vorm Spiegel stand und mich nicht entscheiden konnte auf welcher Länge ich schneiden sollte, hab ich dann einfach in Kinnhöhe an gesetzt und begonnen zu schneiden. Ich hatte echt Angst davor mit dem Schneiden zu beginnen, als ich erst mal angefangen hatte ging es aber ganz gut. Das Ergebnis war für selbst mit der Küchenschere geschnitten gar nicht schlecht. Krumm und schief zwar, aber das kann ja gewollt sein ;-)
Ich konnte zumindest gut damit leben. Es tat nicht ganz so weh die kurzen Haare vom Kopf zu ziehen wie bei den langen. Außerdem bin ich durch die kürzeren eh nicht so oft mit den Fingern gefahren wie durch die langen. Und Komplimente bekam ich auch für die Frisur. Das Wochenende bekam ich also noch ganz gut rum.

Das psychisch schlimmste für mich war die Unsicherheit, wie würde ich es verkraften, wie würde ich aussehen, so ganz ohne Haare. Eine Perücke hatte ich nicht, die Entscheidung für oder gegen eine professionelle Perücke wollte ich mir offen halten bis die Haare wirklich weg waren. Ich wollte erstmal abwarten, wollte sehen ob ich das Bedürfnis hätte, eine "richtige" Perücke zu haben, oder ob mir Mützen und Perücken aus dem Internet reichen würden. Das ist ja keine unerhebliche finanzielle Entscheidung. Die Perücke die für mich infrage gekommen wäre sollte fast 600€ kosten und da meine wunderbare AOK nur 205€ zu zahlt, bliebe da noch ein ganz schöner Batzen für uns übrig. Deswegen wollte ich mir erst ganz sicher sein, dass ich sie wirklich wollen und vor allem brauchen würde, bevor ich mich endgültig für die Profi-Perücke entscheide.
Im Hinblick darauf hatte ich mir noch im Krankenhaus eine Perücke im Internet bestellt. Die kam allerdings aus China, brauchte also eine halbe Ewigkeit um zu mir zu kommen. Am Montag nach der Hochzeit war sie endlich da. Und das war perfektes Timing, meine Haare hatten mittlerweile nämlich doch mal eine Wäsche nötig. Dadurch dass ich sie ja nicht mehr richtig kämmen konnte und auch nicht mehr so obsessiv die losen Haare raus zog, begannen diese langsam mit den noch festen zu verfilzen.
Ich war vorm duschen schon völlig mit den Nerven am Ende, noch nie hatte ich so viel Angst davor meine Haare nass zu machen wie an diesem Tag.
Mein Mann (!!!freu!!!) und ich hatten beschlossen, dass ich es versuchen sollte und wenn sie sich wirklich in so großen Mengen verabschieden würden wie ich es befürchtete, würden wir sie anschließend komplett ab rasieren. Da an diesem Tag nun endlich die Perücke gekommen war, war ich wenigstens etwas beruhigt, denn ich hatte ja etwas unter dem ich mich verstecken könnte, wenn es allzu schrecklich aussehen würde.
Da stand ich dann also unter der Dusche und traute mich nicht meine Haare nass zu machen. Nach viel gutem zu reden tat ich es endlich und es kam wie befürchtet. Sofort flossen die Haare mit dem Wasser vom Kopf. Ich versuchte trotzdem sie zu waschen, aber es war schrecklich. Statt das Shampoo ein zu massieren, massierte ich quasi die Haare ab. So kam es mir zumindest vor. Das war dann zu viel und so fand mich mein Schatz dann bitterlich weinend unter der Dusche, die Hände voll Haaren. Das war der Moment in dem abschließend beschlossen wurde, sie ab zu rasieren. Ich spülte immer noch weinend den Schaum ab, dann kämmte ich die Haare nochmal richtig durch, wobei ein Großteil ab ging. Ich hatte nun zwar immer noch viele Haare auf dem Kopf, aber sichtbar dünner als normal, mit kahlen Stellen dazwischen. Soviel geweint wie an diesem Morgen habe ich während der ganzen Krankheitszeit nicht mal als wir die Diagnose bekamen, nur an dem Tag als mir klar wurde, dass ich vielleicht keine Kinder mehr bekommen kann wenn alles vorbei ist. Eigentlich total bescheuert, sind ja nur Haare und die wachsen ja auch wieder nach, aber es war trotzdem schrecklich. Die Ungewissheit wie es aus sehen würde und einfach die Tatsache, dass ich mich nun nach all den Jahren in denen ich sie gehegt und gepflegt und wachsen lassen habe, von meinen Haaren trennen musste.
Tja, da saß ich dann nun also weinend auf meinem Stuhl und ließ mir von meinem frisch Angetrauten die Haare ab rasieren. Für ihn war es wahrscheinlich noch schlimmer als für mich, aber als er erstmal an gefangen hatte, hab ich mich dann recht schnell beruhigt. Im Nachhinein war die Überwindung das schwerste. Als es kein zurück mehr gab ging es dann. Wir haben zwischendurch noch ein paar lustige Frisuren getestet. Für nen Iro waren leider nicht mehr genug Haare da, aber für nen Undercut und ne schicke Halbglatze hat es noch gereicht ;-)
Und dann waren sie weg. Und es war nicht mal halb so schlimm wie ich befürchtet hatte. Mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt, daheim laufe ich meistens ohne Mütze und alles herum, draußen mit Mütze oder Perücke. Meine Mützenkollektion ist recht ansehnlich geworden und ich habe mir, wie ich mir noch im Krankenhaus vorgenommen hatte, im Internet noch andere Perücken bestellt. Drei Stück habe ich zur Zeit, eine mit langem leicht gelocktem braunen Haar, eine schwarze kinnlange und eine knall rote, mit schulterlangem Haar. Die gefällt mir am besten, sie hat eine wirklich gute Qualität, vor allem wenn man bedenkt, dass sie nur 18€ gekostet hat. Ich will mir auf jeden Fall noch mindestens eine zu legen, in irgend ner knalligen Farbe, grün oder blau oder so :-D

Meine Frisuren-Sammlung :)

Ich habe mich also gegen eine Profi-Perücke entschieden. Das Geld ist es mir einfach nicht wert, jede meiner billigen Perücken gefällt mir um einiges besser als die teuren die ich getestet hatte. Für Menschen die nicht unbedingt wollen, dass man sieht, dass sie eine Perücke tragen sind professionelle sicher das Richtige, aber da bei mir sowieso jedes weiß was ich habe und ich die Perücken eher als Gelegenheit sehe mal was neues aus zu probieren, ist das die beste Lösung für mich. Und damit kann ich mittlerweile recht gut leben :-)



Freitag, 25. Oktober 2013

Lang lang ist's her...

...seit meinem letzten Post. In der Zwischenzeit ist einiges passiert:

Ich hatte meinen ersten Chemozyklus, hab das Krankenhaus verlassen, geheiratet (!!!! *freufreufreu* !!!!), meine Haare büschelweise verloren, den zweiten Chemozyklus ambulant gehabt, die Haare kinnlang geschnitten, 3 Tage später abrasiert, ein Kosmetikseminar für Chemopatientinnen besucht und nun meinen dritten Chemozyklus erfolgreich beendet.

Den ersten Zyklus habe ich ja etwas ausführlicher beschrieben (Chemo die Erste), zum zweiten und dritten gibt's eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Diese und alle weiteren Zyklen werden ambulant durchgeführt und bis jetzt lief auch alles gut. Zum Glück dauert das alles nicht so lang, mittags bin ich meistens draußen aus dem Krankenhaus. Danach war ich jedesmal für 3, 4 Tage ziemlich geschwächt, dauermüde und hab mich einfach rundum unwohl gefühlt. Den Rest der chemofreien Zeit konnte ich aber bislang recht "normal" verbringen. Klar muss ich mich von größeren Menschenmengen fernhalten und kann deshalb auch nicht arbeiten gehen, aber ansonsten kann ich recht viel machen und fühle mich auch ganz ok. Ehrlich gesagt habe ich teilweise ein schlechtes Gewissen, weil es mir "so gut" geht und ich mich meistens gar nicht wirklich krank fühle, während andere Krebspatienten so leiden, aber ich weiß, dass es im Verlauf der Behandlung noch schlimmer werden kann, und bin deshalb einfach nur dankbar für die Zeit in der es mir noch recht gut geht.

Das Kosmetikseminar war klasse. Angeboten wird das durch die dkms life und richtet sich speziell an Chemo-Patientinnen, die lernen wollen wie sie die Folgen für die Haut kaschieren und den Haarverlust etwas kompensieren können. 
Das Seminar fand bei uns im Krankenhaus statt und war durch ein Plakat angekündigt worden. Das hatte ich durch Zufall gesehen als ich auf Station lag und mich direkt angemeldet, es können nämlich immer nur 10 Frauen teilnehmen. Kurz vor der dritten Chemo war es dann endlich so weit. Es hat total viel Spaß gemacht, wir waren eine bunte Gruppe aus allen Altersgruppen. 
Wir bekamen jeder eine Tasche mit richtig tollen Kosmetikprodukten, von Reinigungsmilch über Lidschatten bis Bronzer, die wir am Ende behalten durften und haben dann geübt jedes der Produkte anzuwenden. Nun kann ich endlich nen Lidstrich ziehen ;-)
Von den Produkten bin ich immer noch absolut begeistert. Die Seminare werden von Douglas und verschiedenen Kosmetikfirmen gesponsert, deshalb waren 2 Lidschatten und Puder-Make up von Shiseido, Reinigungsmilch und Gesichtswasser von Lancaster und jede Menge andere tolle Dinge die ich mir niemals leisten könnte, drin. 

So, ich denke das reicht erstmal für einen Post 
;-)

Bis bald :-)



Donnerstag, 17. Oktober 2013

Zur Abwechslung mal wieder was anderes :)

Bei Facebook habe ich eine tolle Aktion entdeckt. Unter diesem Link:

https://www.picanova.de/leinwandoffensive/

bekommt man einen Gutschein für eine 30x20cm Fotoleinwand im Wert von 29,90€. Man muss dann nur noch den Versand in Höhe von 6,90€ bezahlen. Und wenn ich es richtig verstanden habe, kann man sich den Gutscheinwert auch auf größere Leinwand-Formate anrechnen lassen. Den Gutschein kann man bis zum 7.11. einlösen.

Ich finde die Aktion klasse, werde ich doch direkt mal für ein Hochzeitsbild nutzen ;)


Bis Bald :)

Chemo die Erste (etwas spät...)

Mittlerweile habe ich schon die dritte Chemo hinter mir und es nun endlich mal wieder geschafft weiter zu schreiben. Dabei fiel mir auf dass ich völlig vergessen habe, den Bericht der ersten Chemo zu veröffentlichen. Das wird hiermit erstmal nachgeholt: 


Die erste Chemo hab ich nun also hinter mir. Bis jetzt ging es eigentlich, unmittelbar hatte ich kaum mit Nebenwirkungen zu kämpfen. Natürlich kommen noch die erzögerten auf mich zu, Haarausfall, Infektanfälligkeit und so weiter. Aber dank der neuen Medikamente die es gibt, blieb es mir wenigstens schon mal erspart, die ganze Zeit über der Kloschüssel zu hängen ;-)
Aber mal von vorn...
Am Mittwoch ging es nun endlich los. Ich bekam morgens schon einen 2-Liter-Beutel Kochsalz-Lösung an gehangen, der ab da langsam innerhalb von 20 Stunden durch lief, als Unterstützung für die Nieren. Dann wurden mir noch einige Medikamente gespritzt, gegen die Nebenwirkungen. Und dann wurde ein Beutel Rituximab dran gehangen. Das ist ein spezieller Antikörper, der sich an dafür geeignete Rezeptoren auf den Tumorzellen setzt und diese somit als "böse" markiert. Dadurch erkennt das Immunsystem die Zellen und kann sie bekämpfen.
Zuerst lief das Zeug nur sehr langsam rein, um zu testen, ob ich direkt allergisch darauf reagiere. Da das nicht passiert ist, wurde die Geschwindigkeit gesteigert. Nach der zweiten Steigerung, die für meine Begriffe ziemlich heftig, weil 12-fach war, ging es mir plötzlich rapide schlechter. Erst wurde mein Hals total kratzig und trocken, als hätte ich seit Ewigkeiten nichts mehr getrunken. Dann wurde mir sehr schwindlig und ich hab mich extrem schwach gefühlt, konnte meine Arme kaum noch heben. Der Arzt kam dann gleich und hat mich untersucht, die Durchflussrate wurde halbiert und innerhalb von wenigen Minuten fühlte ich mich wieder deutlich besser. So konnte die Infusion dann zwar langsamer, aber dafür komplett einlaufen. Nachdem ich mich etwas ausgeruht hatte, konnte ich zum Abendessen sogar wieder auf stehen. 
Allerdings will ich ganz ehrlich sein. Als ich da lag, meine Arme kaum heben konnte und mich so schwach und hilflos fühlte, da war ich wirklich kurz davor zu verzweifeln. Wenn die Antikörper mich schon in die Knie zwingen, was soll dann erst die "richtige" Chemo anrichten? Wie soll ich das schaffen? 
Demzufolge war ich Donnerstag auch ziemlich nervös bevor es los ging. 
Als erstes bekam ich wieder einen großen Beutel Wasser und nun zusätzlich auch noch Cortison und andere Medikamente. Dann lief der erste Chemo-Beutel ein, Cyclophosphamid.
Als zweites wieder ein Beutel Vincristin und als letztes war die große Spritze Doxorubicin dran. Das Zeug ist wohl extrem gewebeschädlich, weshalb es nicht einfach per Infusion ein läuft, sondern vom Arzt langsam und schlückchenweise direkt in den Port gespritzt wird, wobei es zwischendurch immer wieder verdünnt wird. Würde es ins Gewebe laufen statt in die Vene, dann würde es dieses sofort zersetzen. Keine hübsche Vorstellung. Deshalb hatte ich während der halben Stunde auch nen Herzschlag wie ein kleines Nagetier. Naja, war bestimmt gut, dann konnte es sich schneller verteilen ;-)
Bis auf die Nervosität ging es mir aber während der ganzen Prozedur ziemlich gut. Nichts im Vergleich zum Vortag. 
Hoffen wir mal, dass das auch in Zukunft so bleibt :-)